Sabtu, 24 November 2018

PDF-Bücher alias Grace: Roman, by Margaret Atwood

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Über den Autor und weitere Mitwirkende

Margaret Atwood, geboren 1939 in Ottawa, gehört zu den bedeutendsten Erzählerinnen unserer Zeit. Ihr »Report der Magd« wurde zum Kultbuch einer ganzen Generation. Bis heute stellt sie immer wieder ihr waches politisches Gespür unter Beweis, ihre Hellhörigkeit für gefährliche Entwicklungen und Strömungen. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten Man Booker Prize, dem Nelly-Sachs-Preis, dem Pen-Pinter-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Margaret Atwood lebt in Toronto.

Produktinformation

Taschenbuch: 624 Seiten

Verlag: Piper Taschenbuch (2. Oktober 2017)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 9783492313476

ISBN-13: 978-3492313476

ASIN: 3492313477

Originaltitel: alias Grace

Größe und/oder Gewicht:

12 x 4,3 x 18,5 cm

Durchschnittliche Kundenbewertung:

4.0 von 5 Sternen

52 Kundenrezensionen

Amazon Bestseller-Rang:

Nr. 113.626 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)

Dies war mein erster Roman von Margaret Atwood. Sie scheint eine wirkliche Größe im weltsprachigen Buchgeschehen zu sein. Die Gestaltung und die Anreicherung des reinen Erzähltextes sind innovativ. Was ich damit meine, ist folgendes: Es sind Gedichte, Zitate, Briefe und Ausschnitte aus Zeitungen eingeflochten. In dieser Art und Weise habe ich das bis jetzt nicht häufig in der Romanwelt, sondern eher in der Fantasy-Literatur gefunden. Diese anderen Textsorten steigern die Authentizität und geben einen Eindruck für den herrschenden Zeitgeist.Die Geschichte wird aus Sicht von Grace Marks, der Inhaftierten, geschildert. Das Geschehen wird durch Beschreibungen ihres untersuchenden Arztes Simon Jordan ergänzt. Mich haben Plot und Setting zum Kauf angeregt. Auch stilistisch ist die Geschichte durchaus ansprechend. Ich habe auch fast den Eindruck, dass ich, während ich hier resümiere, der Atwood mit drei Sternen Unrecht tue. Allerdings kann ich nicht verschweigen, dass ich doch mit einigen Längen zu kämpfen hatte. Diese konnten auch leider nicht von der bezaubernd-interessanten Weltsicht Grace Marks, der reichen Lebensillustrierung und den oben genannten Abwechslungen in den Textarten vollends getragen werden. Ich möchte dennoch eine Empfehlung aussprechen, wenn man sich für Schilderungen im und über das 19. Jahrhundert und etwas Medizinalgeschichtliches begeistern kann. Es ist ein Werk, welches sich durch einen Zauber in einfacher Tiefe vom gängigen Roman abhebt.

Ich möchte mich den 5-Sterne-Rezensionen anschließen. Keine Seite aus diesem Buch will ich missen! Bitte verzeiht, wenn ich jetzt nichts mehr über den Inhalt schreibe. Es wurde vor mir schon so viel geschrieben, und ich könnte es nicht in bessere Worte fassen.Außerdem ist es nun schon einige Zeit her, dass ich es gelesen habe, aber es wirkt immer noch nach, und ich möchte einfach nur kurz beschreiben, warum.Weil das Thema an sich schon wahnsinnig spannend ist (gesteigert noch dadurch, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt), weil Margaret Atwood ihren Personen Leben eingehaucht hat, weil ihre Beschreibungen einen glauben lassen, man säße mit Grace un Dr. Jordan im Zimmer, weil es unmöglich ist, sich aus dem Bann dieses Buches zu befreien, weil Margaret Atwood eine Sprache benutzt, die einfach nur fesselt, weil es voller Dramatik, Spannung, Liebe und Realität ist.Für mich las es sich spannend wie ein Krimi, und doch ist es so viel mehr..., Geschichte, Biographie, Sozialstudie, Psychoanalyse, Drama und und und ...Wirklich sehr zu empfehlen!

Der Fall der Grace Marks hat im 19. Jahrhundert die Presse in Kanada, den USA und Großbritanniens sehr beschäftigt und die Frage, ob die damals sechszehnjährige Hausangestellte Mitschuldige am Tod ihres Arbeitgebers und dessen Lebensgefährtin gewesen ist und die Geliebte des dafür gehenkten James McDermott hat die Menschen lange bewegt.Aus ihrer Sicht und aus der Sicht des jungen Nervenarztes Simon Jordan, der plant eine moderne Nervenheilanstalt einzurichten und zunächst hofft, dass die Beschäftigung mit dem Fall Marks ihm dafür notwendige Populariät geben wird, wird die Geschichte von Graces Leben - und auch die des guten Doktors - bis zu ihrer gemeinsamen Begegnung, ihre gemeinsame Zeit und auch die Zeit danach erzählt. Dabei werden die einzelnen Erzählelemente durch Auszüge aus Gerichtsakten, Zeitungsartikel, Bücher und andere Quellen ergänzt, so dass ein erzählerischer Quilt entsteht, wie er auch durch Einzelquadrate am Anfang der Kapitel dargestellt wird und wie er im Hintergrund von Graces Leben immer eine Rolle spielt.Neben der Geschichte um Graces Mittäterschaft, die auch Margaret Atwood bewusst nicht auflöst, gibt der Roman ein umfassendes Bild der Situation der Frauen, der Armen und Reichen und den Stand der psychologischen Forschung und ihrer Entwicklung im Verlaufe des 19. Jahrhunderts und das in überaus überzeugender Form. Wie immer ist die Sprache sehr dicht - vielleicht zu dicht für die Erzählungen einer eher ungebildeten jungen Frau wie Grace - und transportiert so wieder einmal viel mehr Informationen und Überlegungen an die Leserschaft, als es Bücher vergleichbarer Länge sonst tun ohne Sachbücher zu sein. Sehr zu empfehlen.

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